Altlandsberger Münzschatz
Im Zuge der Sanierung und der damit verbundenen Pflasterarbeiten auf dem Schlossgut Altlandsberg wurde am 07. November 2016 der größte und bedeutendste Schatz Brandenburgs entdeckt. Der Fundort der insgesamt 7.450 Münzen liegt auf dem heutigen Domänenhof gegenüber vom Brau- und Brennhaus. In einem spätmittelalterlichen Keramikgefäß sind die Münzen wahrscheinlich bereits um 1432 mit dem Einfall der Hussiten in die Mark Brandenburg und der dabei erfolgten Belagerung und Zerstörung der Stadt Altlandsberg, vergraben worden.
Zur ersten Altlandsberger Münzschatz Präsentation am 21. Dezember 2016 war der Besucherandrang sehr groß.
Neben vielen geladenen Gästen, wie zum Beispiel Arno Jaeschke (Bürgermeister), Martina Münch (Kulturministerin), Kathrin Schneider (Bauministerin), Franz Schopper (Direktor des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseum) und Torsten Dressler (Leiter des Archäologiebüros ABD-Dressler) kamen auch unzählige interessierte Bürger in die Schlosskirche.
Zu dem Münzschatz gehören unter anderem:
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13 Prager und Meißner Silber-Groschen aus der ersten Hälfte des
14. Jahrhunderts. Diese haben verschiedene Prägungen mit einem Einzelgewicht zwischen 2,51g und 3,52g -
11 rheinische Goldgulden aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts mit einem Einzelgewicht zwischen 3,31g und 3,53g
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7.426 silberne Hohlpfennige aus dem 13. und 14. Jahrhundert.
Diese haben ein Gesamtgewicht von 2,350 kg, wobei eine einzelne Münze nur ca. 0,31g wiegt.
Aktuell befinden sich die Münzen für weitere Untersuchungen in Potsdam.
Wenn Sie sich für den Münzschatzfund von Altlandsberg interessieren, können Sie sich Münzschatz-Flyer ansehen. Auch in Zukunft wird es regelmäßig Vorträge über den Münzschatzfund geben.

Schlosshof
Die freigelegte Pflasterfläche im Schlosshof entspricht in Aufbau und Ausdruck der Pflasterfläche der Schlossterrasse. Die Grabungen dienen der Feststellung der barocken Höhenlage des Schlosshofes und sind in Verbindung mit der Lage der Originalhöhe der Schlossterrasse Teil der barocken Inszenierung, welche auf den Lustgarten ausgerichtet ist und vom Lustgarten her das Schloss zur richtigen Wirkung bringt.

Lustgarten
(mit Kreuzteich)
Der sogenannte Lustgarten schließt an die Schlossterrasse an und war über Treppenanlagen mit ihr verbunden. Die Grundelemente des originalen barocken Lustgartens, nämlich Topografie, Aussenkanäle, Endkanal, Kreuzteich und Mittelallee, sind noch vorhanden und inzwischen archäologisch erforscht worden. Die Sondierungen haben sich aufgeteilt in Bodenaufschlüsse und Aufschlüsse, die Wasseranlagen schneiden. Die Bodenaufschlüsse dienten der Feststellung der originalen Höhen des Parterres und der Sicherung von Wegeaufbauten und Materialien sowie Wegebreiten und Wegelängen. Die Aufschlüsse, die in die Wasseranlagen eingreifen, haben Uferlinien und Kanalbreiten bestimmt. Diese Aufschlüsse waren außerdem notwendig, um Ufer- bzw. Kanalbefestigungen zu lokalisieren und zu bestimmen. Im Zusammenhang mit den Grabungsschnitten am Wasser wird auch der Kreuzteich, das wichtigste Element im Lustgarten, in seiner baulichen Substanz erforscht und dann wiedererstehen.

Gartendenkmalerische Pflege
Die Erforschung und Restaurierung von Teilen der ehemaligen Schlossgärten des Schlossareals mit dem ehemaligen Schloss Altlandsberg, dem Schlosshof, der Schlossterrasse, dem südlichem Schlossgarten, dem Lustgarten mit seinem Kreuzteich und den Kanälen als bedeutendsten Teil der Gartenanlagen und dem Domänenhof hat durch archäologisch – gartenarchäologischen Grabungen entscheidende Erkenntnisse zur Gestalt der barocken Anlage gewonnen. Die Grabungen dienen der stofflichen Bestimmung der Bauweise der Anlagen und der Erforschung ihrer Höhenentwicklung.

Schlossterrasse
Die Schlossterrasse liegt im Westen vor dem Schloss mit der Schlosskirche und war im Norden und Süden begrenzt durch Wirtschaftsbauten, nördlich das jetzt wiederhergestellte Brau- und Brennhaus, südlich ein Bau ehemals gleicher Größe mit unterschiedlichen Funktionen (Wohnung, Waschhaus) später als Orangerie genutzt. Die hier durchgeführten Sondierungen haben das barocke Niveau ergründet. Dieser Teil der Anlage ist gekennzeichnet durch eine Vielzahl älterer und jüngerer Eingriffe, in deren Folge unterschiedliche landwirtschaftliche Bauten entstanden, die inzwischen alle nicht mehr vorhanden sind. Geblieben sind die starken Auffüllhorizonte von über zwei Jahrhunderten. Die vor uns liegende sichtbare Grabung beweist den Höhensprung, der sich zwischen dem Lustgarten und der Schlossterrasse mit einer Treppenanlage als barocke Inszenierung darstellte.
