Vernissage Rainer Ehrt

Rainer Ehrt, geboren 1960 in Elbingerode/Harz, begann 1981 ein Designstudium an der Kunsthochschule Halle/Burg Giebichenstein, um es gleich wieder abzubrechen. Nach einem Jahr »Bewährung in der Produktion«, in welchem er als Hilfsarbeiter diverse Druckereien unsicher machte, folgte schließlich 1983-88 das Studium der Graphik und Illustration an der o. g. Hochschule. Seither beackert er (in Kleinmachnow bei Berlin sesshaft geworden) so weitläufige Arbeitsfelder wie Malerei, Zeichnung, Druckgraphik, Illustration, Cartoon, Lyrik, Kurzprosa und — last but not least — das Künstlerbuch. Er pflegt eine ironisch-figürliche Bildsprache, oft verbunden mit expressiver Kalligrafie. 2007 erhielt er für das Malerbuch »Baal-Monologe« (nach Brecht) den Brandenburgischen Kunstpreis, 2008 in Lissabon den »Grand Prix World Press Cartoon«, 2012 den «Grand Prix Satyricon« in Legnica (Polen), 2020 den Kunstpreis der Stadt Wernigerode. Seit 30 Jahren beschäftigt sich der Künstler auch immer wieder vielfältig mit dem Phänomen Preußen.
Im Ergebnis eines künstlerischen Wettbewerbs stattete er 2016 Festsaal und Foyer des Brau- und Brennhauses im Schlossgut Altlandsberg mit einer Folge von großformatigen Tafelbildern aus.
Rainer Ehrt über sich: „Preußen und kein Ende – Immer wenn ich glaube, mit den Preußen fertig zu sein, zeigt sich, dass die aber mit mir noch nicht fertig sind. Als Harzer Kleinstadtjunge war ich im Sommer des Jahres zweiundsiebzig erstmals in Potsdam-Sanssouci und hatte da schon meinen Zeichenblock dabei. Rom, London, Paris –  unendlich fern und unerreichbar, aber diese Kulturlandschaft, dem märkischen Sand abgetrotzt, diese Bauten und Gärten voll spätbarocker Pracht, Rokoko-Verspieltheit, klassizistischer Formstrenge, klar und schön noch in der äußersten Sparsamkeit hatten es mir angetan. Nach dem Kunststudium baute ich mein Atelier genau zwischen die beiden einstigen Hohenzollern-Residenzen Potsdam und Berlin. Es entwickelte sich so etwas wie ein künstlerisches Lebensthema: Preußen, das in Deutschland, oder Deutschland, das in Preußen aufgeht: Wuchernde Obrigkeiten, eine Staatsidee ohne Staatskultur, jede Bewegung, jede Reform behördlich geregelt, abwechselnd verarmt und neureich, Maschinen- Staat, Vernunft-Staat, »Staat ohne Eigenschaften«, Galeere, Arche oder Narrenschiff. Und all die Haupt-und Nebenfiguren der preußisch- deutschen Geschichte sind voller erstaunlicher, mitunter grotesker Wandlungen: Jede Menge Stoff für Ironie, Satire und immer neue Bilder. R.E. 2024“

Datum

11 Jan 2025
Abgelaufen!

Uhrzeit

16:00 - 18:00

Standort

Orangerie
Kategorie
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