
Klassischer Sonntag: LIEBESTOD UND TODESLIEBE – Arien und Concerti des italienischen Barock
I Sogni
Ensemble für Alte Musik Berlin
Marina Kerdraon-Dammekens, Sopran
Yu Ma, Traversflöte
Nika Somborac, Viola da Gamba
George Wills, Theorbe/Barockgitarre
Patrick Orlich, Cembalo/Percussion
„Liebe bis zum Tod“ ist in der Musik ein faszinierendes und vielschichtiges Motiv, das Künstler seit Jahrhunderten inspiriert. Das junge Ensemble I SOGNI präsentiert das breite Spektrum tiefer Emotionen zu diesem Thema und stellen dar, wie sich diese in der höfischen Gesellschaft Italiens und Frankreichs musikalisch spiegeln.
PROGRAMM
Anonymus (XVI. Jahrhundert)
Le roi a fait battre tambour
José Marín (ca. 1619-1699)
Ojos pues me desdenais
Johann Hieronymus Kapsberger (1580-1651)
Avrilla mia
Claudio Monteverdi (1567-1643)
Quel sguardo sdegnosetto
Walter Porter (1587-1659)
I saw fair Cloris walk alone
Jean-Baptiste Drouart de Bousett (1662-1725)
Pourquoi, doux rossignol
LIEBE BIS ZUM TOD: DIE LUST AM LEIDEN
Lucia Quinciani (geb. um 1560)
Udite, lagrimosi spiriti d’Averno
Walter Porter (1587-1659)
Tell me your starres
Benedetto Ferrari (1603-1681)
O Monumenti, apritevi
Anonymus, Frankreich, XVI. Jahrhundert
Une jeune fillette
LIEBE BIS ZUM TOD: FLUCHT IN DIE FREIHEIT
Marc-Antoine Charpentier (1643-1704)
Sans frayeur dans ce bois
Francesco Landini (1325-1397)
Chosi pensoso
Leuven Chansonnier (ca. 1490)
Tant belle mi son pensade
Benedetto Ferrari (1603-1681)
Amanti, io vi so dire
Claudio Monteverdi (1567-1643)
Si dolce e’l tormento
Giovanni Felice Sances (1600-1679)
Vulnerasti cor meum
Die Musikerinnen und Musiker von I SOGNI haben sich an der Berliner Universität der Künste kennengelernt und bilden seit 2023 ein festes Ensemble, das Musik des frühen Barocks mit aktuellen, gesellschaftlich relevanten Themen in Dialog bringt. Je nach Programm kooperieren sie mit weiteren Musikerinnen und Musikern. I SOGNI ist Preisträger des Alte-Musik-Ensemble-Wettbewerbe 2023 und 2024,eine Kooperation der Universität der Künste Berlin und den Kulturfesten im Land Brandenburg. Der Name des Ensembles kommt, wie soviel Stücke ihres Repertoires, aus Italien und bedeutet “die Träume….”
Das Programm spiegelt das Thema „Liebe und Tod“ musikalisch in die Zeit der Renaissance und des frühen Barocks. Könnte es sein, dass Musik dazu beiträgt, Machtverhältnisse in menschlichen Beziehungen als normal oder sogar erstrebenswert zu etablieren? Und kann die Musik auch zum Raum für die Stimmen der Frauen werden?
Das Konzert ist in drei Kapitel gegliedert, die dramaturgisch aufeinander aufbauen. Es beginnt mit dem sehr verbreiteten Topos der Augen als Waffen, des Blickes, durch den Herz und Seele erobert werden. Das zweite Kapitel widmet sich der Lust am Leiden, jener grauen Zone zwischen Schmerz und Vergnügen. Der letzte Teil richtet den Fokus auf andere Liebesnarrative, u.a. mit selbstbestimmten Frauenstimmen.
Gefördert aus den Mitteln des Brandenburgischen Finanzausgleichsgesetzes und des Landkreis Märkisch-Oderland. Unterstützt durch die Stadt Altlandsberg und dem Landkreis Märkisch-Oderland.